Welche Bewusstseinswende?
Eigentlich sind es gleich zwei Bewusstseinswenden:
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Als Menschheit brauchen wir langfristig global eine neue Kultur mit einem neuen Bewusstsein, einer neuen Verortung:
Unsere Kultur scheitert, weil sie ökologische Grenzen missachtet, weil sie kein inniges Verhältnis zum Kosmos pflegt; daher ist sie von Beginn an zum Scheitern verurteilt, seit ca. 10'000 Jahren. (Nota bene: es bringt also nichts, sich selbst oder irgendwem die Schuld zu geben, auch wenn manche freilich ethischer handeln als andere.)
Wenn die Evolution des Menschen eine Chance haben soll, darf es global nur noch Kulturen geben, die ökologische Grenzen respektieren, die jeden Menschen als gleichrangiges Geschöpf in einer wundervollen, sich stets entwickelnden kosmischen Gemeinschaft verorten.
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Auch einzeln brauchen wir kurzfristig ein neues Bewusstsein, einen Perspektivwechsel:
Das Scheitern unserer Kultur geht mit dem Kollabieren unserer Systeme einher, mit Krisen und Konflikten. Ein starker Fokus auf Kollaps würde die Frage wecken: Wie vermeide ich das Schlimmste? Aber das ist zu negativ; das verengt das Herz und macht schlechte Laune.
Es gibt eine positive Perspektive, eine neue Erzählung, die nicht unbedingt das eigene Überleben einschließt, die uns aber sinnstiftend in einen Kosmos einbettet. Für diese Perspektive nehmen wir geologische Zeiträume in den Blick; wir betrachten die Menschheit als junge Spezies mit Kinderkrankheiten. Demnach leben wir in der Zeit der "Großen Wendung", wir erleben das Nadelöhr.
Offenbar sind diese beiden Punkte verknüpft, da die neue Perspektive als Vorläufer zur neuen Kultur gelten kann. Vielleicht sind es einfach zwei Seiten einer Medaille?